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Seit fast zehn Jahren erforscht die Forschungsstelle ‚Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die (frühe) Globalisierung‘ die Kolonialgeschichte der Stadt Hamburg, ihre globalen Verbindungen und die Spuren, die diese im Stadtbild und ihrer kollektiven Erinnerung hinterlassen haben. Mit diesem Programm ist sie europaweit die erste und bislang einzige wissenschaftliche Einrichtung dieser Art. Ihre Arbeit zeigt, dass kritische, postkoloniale Analysen und historische Grundlagenforschung gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten um die Nachwirkungen des Kolonialismus und Fragen der Dekolonialisierung die nötige Tiefenschärfe geben können.

Zugleich ist Kampnagel mit seinem vielfältigen Programm, das nicht nur internationalen und lokalen Künstler*innen aus Theater, Tanz, Performance, Musik, Bildender Kunst und Architektur eine Bühne bietet, sondern auch immer wieder Räume für gesellschaftliche Debatten schafft, zu einem avantgardistischen Zentrum kritischer dekolonialer Interventionen geworden.

Die intensiven Debatten, die seit einigen Jahren über das koloniale Erbe geführt werden, erfordern nicht nur den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, sondern auch zwischen Deutschland und der Welt, insbesondere den ehemaligen Kolonien. Hierfür arbeiten die Forschungsstelle und Kampnagel zusammen, um eine kooperative Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen, in der Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen über die Verbindungen und Nachwirkungen des Kolonialismus in Hamburg, Deutschland und im Globalen Süden ins Gespräch kommen.

Die erste Veranstaltung der Reihe fand am 15. Juni 2023 mit John Nakuta, Karina Theurer und Jürgen Zimmerer zum Thema „Namibian-German Genocide Negotiations. The Legal Battles“ statt. Eine Aufnahme der Veranstaltung kann hier abgerufen werden. Den nächsten Dialog der Reihe führen am 27. September 2023 Meron Mendel und Dirk Moses unter dem Titel: „Ein neuer ‚Historikerstreit‘? Erinnerungskämpfe im Zeichen des Holocaust“. Tania Mancheno und Jürgen Zimmerer werden die Veranstaltung moderieren.

Event series: „Colonial Legacy Dialogues“ – A cooperation between Kampnagel and the Research Centre „Hamburg’s (post-)colonial Legacy

For almost ten years, the Research Centre ‘Hamburg’s (post-)colonial Legacy/Hamburg and (Early) Globalisation’ has been researching the colonial history of the city of Hamburg, its global connections, and their traces in its urban landscape and collective memory. With this research agenda, it is the first and, so far, only academic institution of its kind in Europe. Its work shows that critical, postcolonial analyses and historical research can lend the necessary historical depth to current societal debates about the aftermath of colonialism and questions of decolonisation.

At the same time, Kampnagel’s diverse programme not only offers a stage for international and local artists from theatre, dance, performance, music, visual arts, and architecture, but also opens up spaces for important societal debates. Thus, it has become an avant-garde centre of critical decolonial interventions.

The intense debates underway about the legacy of colonialism now require dialogue, not only between academia and society, but also between Germany and the world, especially the former colonies. To this end, the Research Centre and Kampnagel are working together to establish a cooperative series in which scholars, activists and artists enter into conversation about the connections and effects of colonialism in Hamburg, Germany and the Global South.

The first event in the series took place on 15 June 2023 with John Nakuta, Karina Theurer and Jürgen Zimmerer on „Namibian-German Genocide Negotiations. The Legal Battles“. A recording of the event can be accessed here. The next dialogue in the series will be conducted by Meron Mendel and Dirk Moses on 27 September 2023: „A new ‚Historikerstreit‘? Memory Wars under the sign of the Holocaust“. Tania Mancheno and Jürgen Zimmerer will moderate the event.